📞Buchungsanfrage 📰Newsletter

Logo Meeressegeln

Kuba 2022

Segeltörn durch die Canarreos

Ein Start mit Tücken

04.01.2022 die Anreise. Oder wie begann.

Wir haben es geschafft, zumindest sind wir bereits in Kuba gelandet, wenn auch nicht ganz nach Plan. Unsere Absicht war es, uns gemeinsam in Havanna mit der Crew auf die Segeltörn einzustimmen und eine E-Bike-Tour mit den Jungs von Cubyke zu machen, aber das wird vorerst nichts. Der Flug wurde aus unklaren Gründen von Condor geändert, so dass ein Teil der Crew in Varadero und der andere in Havanna angekommen ist.

Maria und ich haben uns in einer charmanten Casa Particular in Matanzas eingemietet und planen, uns erst einmal zu akklimatisieren, bevor wir am 8. Januar an Bord unseres Katamarans gehen.

Die ersten Tage in Mantanzas

05.01.2022 bis 08.01.2022

Im Gepäck hatten wir jede Menge  Charity Geschenke, die wir einer Schule in Matanzas übergeben haben. Im Namen der Schulleitung und aller engagierten Personen möchte ich mich herzlich für diese hilfreichen Spenden bedanken, die von den Empfängern sehr dankbar angenommen wurden. 

In Kuba ist man gegenwärtig in vielen Bereichen für jede Kleinigkeit dankbar – sei es bunte Stifte, Blöcke, Lineale, Kinderscheren oder hübsche Haargummis für die Mädchen. Aber auch in anderen Bereichen fehlt es an den grundlegendsten Dingen des täglichen Lebens.

In Cienfuegos beziehen den Katamaran

09.01.2022 Wir starten den Törn

Es geht endlich los. Die Übergabe des Katamarans lief reibungslos ab. Wir hatten keinerlei Sprachhürden. Nicht weil ich so super spanisch spreche, denn ich spreche kein Wort spanisch. Es lag an Omar, dem Basemanager unseres Vercharterer, er spricht ein nahezu akzentfreies Deutsch und hatte auch jede Menge Tipps für das Revier parat.

Das Prozedere mit den kubanischen Behörden war etwas ungewohnt und vermutlich einzigartig auf der Welt. Jedes Mal, wenn man die Marina verlässt, muss man ausklarieren und in der nächsten Marina wieder einklarieren – inklusive Ausweiskontrolle, Fieber messen und Formularkram. Doch es ist kein Problem, denn die Beamten sind alle freundlich und sympathisch. Selbst wenn man mitten in der Nacht auslaufen möchte, steht der Wachhabende bereit und erledigt seinen Job schnell und freundlich.

Wir sind unterwegs!

Entlang an Kubas Südküste

09.01.2022  Von Cienfuegos bis Cayo Blanko

Gleich am ersten Tag kommt der Wind von vorne. Das Tagesziel ist Cayo Blanko was etwas westlich von Trinidat liegt. An segeln ist nicht zu denken, kreuzen mit einem Katamaran ist einfach zu mühsam. Wir fahren unter Motor und erreichen Cayo Blanko noch im Hellen am frühen Abend. Die erste Möglichkeit im türkisem Wasser zu Baden.

Auf Cayo Blanko gibt es eine tolle Beach Bar mit gepflegten Liegestühlen und strohbedeckten Sonnenschirmen. Doch leider fehlen hier die Touristen und damit auch der Gastro-Betrieb. Die Küche auf der Insel bleibt kalt und so müssen wir selbst Hand anlegen und unsere Mahlzeiten selbst kochen.

Aufgrund der Pandemie Maßnahmen ist im Winter 202172022 vieles im Süden Kubas geschlossen.

Am nächsten Tag zieht es uns erneut auf Cayo Blanko. Wir lassen uns Kokosnüsse von der Palme wedeln, trinken frisches Kokoswasser  und bestaunen die handzahmen Leguane, bevor wir Kurs auf Trinidad nehmen.

Cayo Blanco bis Trinidad

Der Wind ist nicht besonders stark, aber er weht aus der richtigen Richtung, so dass wir bei Sonnenschein gemütlich in Richtung Trinidad segeln können.

Unterwegs entdecken wir ein kleines Fischerboot und steuern direkt darauf zu – nicht ohne Hintergedanken. Wir hatten bisher kein Glück beim Angeln und wollten die Fischer fragen, ob sie uns einen Fisch abgeben könnten. Im Boot lagen einige dicke Königsmakrelen. Nach etwas ungeschicktem verhandeln wechselte der Fisch das Boot. Ich hatte einmal gelesen, dass man Rum gegen Fisch und Langusten tauschen kann.

Mit unserem Rum als Währung konnten wir nicht punkten. Die Jungs wollten harte Währung – keine Pesos, sondern Euros. Und zwar reichlich davon. Aber es war uns egal. Die ganze Aktion war es wert, wir hatten jetzt für die nächsten  Tage Fisch.

Da wir erst relativ spät von Cayo Blanco weg kamen, erreichen wir Trinidad  nicht mehr und verbrachten die Nacht an der Playa Ancon in der Nähe von Trinidad

Trinidad

11.01.2022  Das Echolot zeigt null Meter unter dem Kiel. Das Wasser so flach, dass einem die Düse gehen kann. 🫦

Direkt nach dem Frühstück heben wir den Anker und machen uns auf den Weg nach Trinidat.  Die Zufahrt zur Marina ist schon etwas spannend. Das Wasser ist flach….sehr flach!!! Die letzten Meter verlaufen durch einen Mangrovenkanal in dem das Echolot Zero anzeigt unter dem Kiel anzeigt.  Wir sitzen nicht auf…alles gut!!

Neben dem geplanten Sightseeing in Trinidad müssen wir noch einmal Proviant für die kommenden Tage einkaufen und uns um dem Außenbord Motor kümmern. Er spackt…bzw. macht gar nichts mehr. 🙈

Während alle außer mir ein Taxi nehmen um nach Trinidat zu kommen, versuche ich jemanden zu finden der sich um den Motor kümmert. Ein Schrauber ist schnell gefunden und bringt den Motor auch wieder ans Laufen. 

Die Crew hat einen Taxifahrer beauftragt die gewünschten Lebensmittel zu beschaffen und bummelt derweil in der Stadt. Am Nachmittag sind wieder alle zurück. Begeistert war keiner so richtig von Trinidad. Nicht weil die Stadt nichts hergibt, sondern auf Grund Covid, ist die Stadt tot. Die meisten Restaurants geschlossen und kaum Leben auf der Straße.

Aufgrund der Wetterprognose (es wird in den nächsten Tage wenig Wind geben) entschließen wir uns nicht in der Marina von Trinidad zu übernachten und wollen die Nacht in das rund 90 Meilen entfernte Cannareos Archipel segeln.

Über Nacht ins Cannareos Archipel

11.01.2022 auf 12.01.2022 Wir machen die Nacht zum Tag

Es war bereits spätnachmittags, als die Behörden an Bord kamen und wir auscheckten. Wir segelten in die Dämmerung hinein und wurden von einem angenehmen Wind vorangetrieben. Während die Sonne wie ein Feuerball hinter dem Horizont verschwand, segelten wir unter einem traumhaften Sternenhimmel. Es war fast Vollmond und die Nacht war sehr hell. Gegen 03:00 Uhr morgens ging der Mond unter und die Nacht wurde pechschwarz. Alles vor uns war hinter einer schwarzen Wand verborgen.

Etwas später erkennen wir das Licht vom Leuchtturm auf Cayo Guano del est. Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir unseren Ankerplatz. Leider etwas ungeschützt. Es wackelt in der Koje. Wir kommen nur schwer zur Ruhe. Was solls….geschafft ist geschafft.

Im Canarreos Archipel

12.01 bis 14.01.2022 Heil und Sieg und fette Beute

Lang war die Nacht nicht. Aufgrund der Schauckelei am Ankerplatz beschließen wir die Yacht nach Cayo Largo zu verlegen. Gemütlich segeln wir durch  2 m bis 6 m flaches Wasser von Cayo Dio an den 15 Meilen entfernten  Strandabschnitt Los Cocos wo wir uns von der letzten Nacht erholen wollen.

Fürs Auge ist es ein Traum. Das Wasser ist tief türkis. Fast schon kitschig. Heute versuchen wir ernsthaft selber Fische zu fangen. Zwei Leinen mit Gummizöpfen als Köder schleppen wir hinter uns her.
Wie schon die Tage zuvor passiert gar nichts. Doch gute 2 Stunden später, in der Nähe einer Riffkante, geht´s dann doch Schlag auf Schlag. Wir fangen Snapper, Barrakudas und Fische die wir nicht kennen aber dennoch lecker ausschauen.

Ab jetzt wiederholen sich Tage. War baden im türkisfarbenen Wasser, genießen den moderaten Wind beim Segeln, fangen unseren täglichen Fisch. Einige Fische die wir angelandet haben, flüchten auch wieder von Deck, da wir Schiss haben sie richtig anzufassen. Insbesondere vor den Barracudas haben wir Respekt. Wer einem Barracuda einmal ins Maul geschaut hat weiß wovon ich rede.

Marina Marlin auf Cayo Largo

15.01.2022 Der Tag an dem es nur noch matschiges Gemüse gab.

In den Tropen gibt es einen Nachteil: Obst und Gemüse verderben schneller als gewünscht. Zum einen liegt es daran, dass es warm ist und die Kühlmöglichkeiten auf dem Katamaran begrenzt sind. Zum anderen wird fast immer reifes Obst und Gemüse angeboten, das zwar immer super schmeckt, jedoch nur für den sofortigen Verzehr geeignet ist.

Kurz um, unsere Vorräte an frischen Lebensmitteln sind verbraucht oder verschimmelt. Wir müssen in eine Marina um neu zu verproviantieren.

Auf Cayo Largo müssen wir erneut den Einklarierungsprozess durchlaufen, inklusive Passkontrolle und Überprüfung der Crewliste. Wir warten auf den Arzt, der unsere Körpertemperatur misst und unsere Impfzertifikate überprüft, bevor wir das Land betreten dürfen.

Es ist recht ruhig auf Cayo Largo, da alle Hotels geschlossen sind und der Pauschaltourismus derzeit in Varadero stattfindet. Abgesehen von drei weiteren Yachten gibt es niemanden in der Marina. Wir beschließen, heute Abend auswärts zu essen und die Küche auf dem Boot ruhen zu lassen.

Am Vormittag kaufe wir noch neue Vorräte im Marina Store, lassen uns noch Kokosnüsse an Bord servieren und sind dann am späten Vormittag wieder auf dem Wasser.

Cayo Rico

16.01 bis 17.01.2022 flaches Wasser und ewige Strecken bis zum Strand

Es ist nur eine kurze Distanz zur Ausflugsinsel Cayo Rico. In knapp zwei Stunden hatten wir das Ziel erreicht. Das Wasser vor der Strandbar von Cayo Rico ist extrem flach. Wir tasten uns vorsichtig ans Ufer heran müssen aber dann aber doch gute 700 m vom Strand entfernt ankern und die restliche Strecke mit dem Dinghi zurücklegen. 

Cayo Rico hat einen traumhaften Strand, das Wasser warm wie in der Badewanne. Im knapp knietiefen Wasser sehen wir Rochen und große Seesterne. Es ist ein Traum. Einzig und allein was fehlt ist der braungebrannte Barkeeper mit breitem Grinsen und mit Rum gefüllten Kokosnüssen in der Hand. Covid schlägt wieder durch. Auch dieser Strand ist derzeit verweist.

“ a lost place in paradise“

Wir tummeln uns noch eine ganze Weile auf der Insel bevor es wieder an Bord geht. Heute Abend gibt es wieder „the catch of the day“ 🐠🐟

Cayo Castillo

15.01.2022  Der Langusten Deal in der Schmugglerbucht

Die darauf folgende Nacht verbringen wir vor Cayo Cantiles. Das Fischen war nicht sonderlich erfolgreich. Aber gegen ein paar Dosen kühles Bier erhalten wir von den Rangern einige Fische und den Tipp das am nächsten Vormittag ein Langustenfischer die Bucht passiert. 

Der Tipp war Gold Wert. Am nächsten Vormittag passiert tatsächlich ein rostiger Langustenfischer unseren Ankerplatz. Wir rufen Ihnen zu. Was dann passierte kannst du auf den Bildern sehen

Tatsächlich konnten wir gegen etwas Rum und kühlen Bier  Langusten satt eintauschen. Unsere Kombüse ist ab jetzt ein Gourmet Tempel. 😋

Cayo Campos

18.01.2022 wie ein nasser Hund

Als westlichtes Ziel wollten wir die Affen auf Cayo Compos besuchen. Wir wählten die Route durchs Innenriff. Traumhaftes Wetter das flache Wasser schillert wieder in den farbigsten Türkistönen. Der Wind ist moderat, das Wasser ruhig. Perfekt um sich im Trampolin in der Sonne zu aalen. Einfach schön!!

Am Nachmittag, als wir mit dem Katamaran Kurs auf unseren Ankerplatz nahmen, sahen wir eine anthrazitfarbene schwarze Wand, die sich in weiter Entfernung auf uns zubewegte. Das Farbspiel war beeindruckend. Im Vordergrund das noch leuchtende türkise Wasser und im Hintergrund der bedrohlich wirkende Himmel.

Ein Squall baute sich auf und wir sahen die ersten Blitze. Dann brach auch schon die erste Böe über uns ein. Die Luft war eiskalt, der Wind drehte direkt auf 25 bis 35 Knoten auf, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. Es regnete nicht. Es schüttete!! Der Wind peitschte uns das Wasser ins Gesicht und die Tropfen fühlten sich an wie tausend Nadelstiche. In der Spitze erreichten die Böen 48 Knoten und die Sicht war gleich Null. Auf Raumen Kurs erreichten wir 12 Knoten Fahrt. Glücklicherweise bauten sich im flachen Wasser kaum Wellen auf.

Nach einer guten Stunde war der Spuk vorbei und wir erreichten bei ruhigem Wetter Cayo Campos. Die Affen haben wir dann doch nicht besucht, dafür haben wir am nächsten Morgen eine kleine Exkursion durch die Mangrovenkanäle gemacht und die Pelikane in ihrer Ruhe gestört.

Playa Sirena

Die letzten Tage brechen an. Von Cayo Campos geht es zurück durch einen Mangrovenkanal nach Cayo Largo.

Als wir Cayo Largo erreichen, haben wir von der Playa Sirena, ablandigen Wind. Perfekt um den Katamaran zu  beachen. Das heißt, wir lassen den Katamaran am Strand auflaufen. Ein außergewöhnliches Manöver und der Spaß dabei ist, man springt einfach vorne heraus und ist trockenen Fußes an Land 🙃😊.

Die Nacht verbringen wir ein letztes mal in der Marina Marlin  bevor in zwei Etappen wieder zurück nach Cienfuegos geht.

Meine Eindrücke vom Segeltörn an Kubas Südküste

Kuba ist mit Sicherheit eine Reise Wert. Noch ist es in Kuba ruhig. Es gibt wenige Charteryachten im Revier. Vieles ist noch ursprünglich, naturbelassen und unberührt. Diese Ruhe hat schon seinen Charme. Hier fühlt man sich noch als Entdecker.

Das Proviantieren ist in Cienfuegos relativ einfach. Wir hatten bei Plattensailing gechartert und konnten vorab eine Einkaufsliste an die Charter Basis senden, wo man die meisten Lebensmittel auch bekam. Frischwaren wie Obst und Gemüse lieferte uns der Base Manger Omar in super Qualität. Die Lebensmittelversorgung unterwegs, ist abgesehen von Fisch und Langusten nicht so einfach, bzw. eingeschränkt.

Mit der kubanischen Währung ist es eine sehr spezielle Sache. Während wir im Norden, also in Matanzas und Havanna ganz gut mit dem Cup auskamen, war der Cup im Süden Kubas gar nicht zu gebrauchen. In den Marina Shops oder in den Marina Büros konnte nur in EUR bzw. mit Kreditkarte bezahlt werden. 

Als Segler freut man sich natürlich auch immer aufs ankommen. Irgendwo auf einer Insel mit einer Beachbar, wo man mit einem kühlen Cocktail empfangen wird und vielleicht auch essen kann. Diese Beachbars gibt es zwar. Aber aufgrund der Pandemie war leider vieles in den Canarreos geschlossen. Ich hatte den Eindruck das sich im Moment der Tourismus in Kuba hauptsächlich in Varadero abspielt. Es war somit ruhig. 

Ganz besonders haben mich die Begegnungen mit den Kubanern beindruckt. Seien es die Fischer, die wirklichen einen harten Job verrichten und irgendwie zusammen gekauert, auf den rostigen Booten die Woche über schlafen. Dennoch, sie waren immer nett und gut drauf. Auch die Beamten beim Ein- und Auschecken waren immer zuvorkommend und freundlich. Ich hatte im Vorfeld mit Zöllner Typen wie einst an den Ostgrenzen Europas gerechnet. Das war in Kuba nicht so, ich war angenehm überrascht. 

Wir wurden auch immer korrekt behandelt. Sei es der Taxifahrer oder Handwerker die uns behilflich waren. 

Das Leben in Kuba ist geprägt durch Mangelversorgung, warten und Schlange stehen. Dennoch habe ich den sozialen Zusammenhalt und die gegenseitige Wertschätzung sehr stark gespürt. Jeder Urlauber der in der Lage ist, das schöne zu genießen und das nicht so schöne  einfach nicht so wichtig zu nehmen, kann aus einer Kubareise viel mitnehmen.

Weitere Impressionen wie Bilder und Videos von unserem Segeltörn findest du auch Instagram

Nachricht an...

Du kannst natürlich auch direkt mit mir sprechen.

Du kennst jemanden, für den diese Törns auch spannend sein könnten? Dann freue ich darüber wenn du das Programm teilst.

Wie sind die Kosten für den Törn kalkuliert?

Alle Kosten pro Teilnehmer sind zum Selbstkostenpreis kalkuliert und ohne Absicht einer Gewinnerzielung.

Es werden die Charterkosten wie Kautionsversicherung, Endreinigung, Kosten die durch Anzeigenschaltung in Internetportalen auf  die geplante Anzahl der Teilnehmer umgelegt. Der Skipper ist von der Kostenbeteiligung ausgeschlossen.

Im Falle das sich nicht alle Kojen belegen lassen, trägt der Skipper das finanzielle Risiko und schießt den Fehlbetrag dazu. Das heißt es kommt zu keinen Nachforderungen seitens des Skippers an die Teilnehmer.